Die neue Intendantin Silvia Stolz im Stadttheater Fürth.
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Die neue Intendantin Silvia Stolz im Stadttheater Fürth. In ihrer ersten Spielzeit 2024/2025 stehen mehr als 100 Produktionen auf dem Programm.

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Mit Herz und Haltung – neue Ära im Stadttheater Fürth

Im Stadttheater Fürth bricht eine neue Ära an – nach 33 Jahren hat die Intendanz gewechselt: Silvia Stolz leitet ab der Spielzeit 2024/25 das Haus. Sie will Theater mit Herz und Haltung auf die Bühne bringen. Mehr als 100 Produktionen sind geplant.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Ein Herz wird das neue Logo des Fürther Stadttheaters – denn so versteht die neue Intendantin Silvia Stolz das Theater: als emotionalen, pulsierenden Ort in der Stadt, der das Leben bereichert und erhält. Und das ist es auch, was Stolz auf die Bühne bringen will: aufregendes, lustvolles und sinnliches Theater mit Herz und scharfem Verstand – und mit politischer Haltung. Mehr als 100 Produktionen stehen in ihrer ersten Spielzeit 2024/2025 auf dem Programm.

Zehn Premieren, drei Uraufführungen

Auch für Leidenschaft, Spielfreude und Mut stehe das Herz-Symbol, das den neuen Webauftritt des Theaters ziert, so Stolz. Ihre erste Spielzeit hat einiges zu bieten: zehn Premieren, darunter drei Uraufführungen, eine deutsche Erstaufführung und drei Premieren für ein junges Publikum.

Bei den Eigenproduktionen werde ein Schwerpunkt auf starke weibliche Regiehandschriften gelegt, heißt es aus dem Theater. Die erste große Premiere wird das Musical "Dear Evan Hansen" sein, das als deutsche Erstaufführung am 11. Oktober erstmals in Deutschland zu sehen sein wird. Es sei eines der erfolgreichsten internationalen Musicals der letzten Jahre, und sie sei sehr stolz darauf, "dass wir dafür die Rechte bekommen haben", so Stolz im BR-Interview. Es folgen im März 2025 die Premiere des Schauspiels "Der Trafikant" und im Mai 2025 die Premiere von "(R)Evolution – Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert".

Prominente in Fürth: Lars Eidinger und Ute Lemper

Zu den Highlights in dieser Spielzeit zählt Stolz unter anderem die Auftritte von Lars Eidinger und Ute Lemper. Der Berliner Schauspieler kommt am 25. Oktober erst zu einer Lesung mit Gedichten von Bertolt Brecht nach Fürth und legt anschließend bei der Aftershowparty als DJ auf. Dann werde die Hinterbühne des Theaters zur ungewöhnlichsten Party-Location der Stadt, heißt es in der Vorankündigung. Am 20. November tritt Ute Lemper mit autobiografischen Songs aus ihrem neuen Album "Time Traveller" auf.

Theater in der Stadt und in der Kneipe

Zudem hat Silvia Stolz vor, Theater nicht nur im Theater zu spielen, sondern auch an anderen Orten in der Stadt: Gleich das erste Stück soll beispielsweise auch in Fürther Kneipen aufgeführt werden: "State of the Union – Eine Ehe in zehn Sitzungen" hat am 22. September 2024 bei einem Theaterfest zum Auftakt der Spielzeit Premiere. Auch andere Stücke sollen in der Stadt selbst zur Aufführung kommen. Und weiterhin wird natürlich im Stadttheater und im Fürther Kulturforum gespielt. Stolz will an dem Mix aus Gastspielen und eigenem Ensemble festhalten, den ihr Vorgänger Werner Müller eingeführt hat, denn das sei "ein tolles Erfolgskonzept, das uns auch ermöglicht, Themen aus der Stadt direkt aufzugreifen." Der Verkauf der Abonnements für die neue Saison beginnt am Donnerstag, 2. Mai.

Neue Ära mit Intendantin Silvia Stolz

Müller war 33 Jahre lang Intendant des Stadttheaters und damit Deutschlands dienstältester Theaterintendant. Unter seiner Führung war aus dem einstigen reinen Tourneetheater eines mit Alleinstellungsmerkmalen geworden. Beispielsweise engagierte er international bekannte Tanztheater-Kompanien, wagte Erstaufführungen und Musical-Produktionen. In diese Fußstapfen zu treten, sei eine große Herausforderung, die sie aber gerne annehme, sagte Stolz im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Silvia Stolz selbst ist 1980 in Dillingen geboren und hat Dramaturgie und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert. An der Leibniz-Universität in Hannover absolvierte sie eine Weiterbildung zur Kulturmanagerin und promovierte anschließend an der Universität Hildesheim. Nach Engagements u.a. am Theater Augsburg, dem Prinzregententheater in München und dem Stadttheater Ingolstadt leitete sie zuletzt als Intendantin das Kultur- und Tagungszentrum STADEUM im niedersächsischen Stade.

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